Montag, 7. Dezember 2015

Zwischen Besinnlichkeit und Weihnachtschaos

Die Weihnachtszeit ist hier nicht ganz so besinnlich wie zu Hause. Da der Großteil der Bevölkerung sich hier zu der rumänisch-orthodoxen Kirche bekennt, spielt die Adventszeit keine so große Rolle wie bei uns. Ich hatte tatsächlich auch Schwierigkeiten einen Adventskranz zu finden - zumindest einer der mir gefällt - und bin deswegen selbst ein bisschen kreativ geworden.



Über das erste Adventswochenende hatte ich Besuch aus Deutschland. Zusammen haben wir den Weihnachtsmarkt in Sibiu erkundet. Der Geruch von gebrannten Mandeln und Glühwein ließ gleich das Gefühl von Weihnachten aufkommen. 


Der Weihnachtsmarkt in Sibiu ist nicht wirklich groß und bei den Autoscooter und manch einem Verkaufsstand fragt man sich, was diese auf dem Weihnachtsmarkt zu suchen haben. Trotzdem war es ein wunderschöner Tag mit heißem Punsch und traditionellen deutschen Dinnede. 


Am 1. Dezember war rumänischer Nationalfeiertage. Schon Wochen vorher wurden sämtliche Straßen mit rumänischen Flaggen geschmückt. Der Tag selbst wurde mit Kranzniederlegungen, einer Militärparade, öffentlichen Konzerten, sowie dem Beginn der weihnachtlichen Beleuchtung in Cluj gefeiert. Das traditionelle Feuerwerk wurde für dieses Jahr auf Grund der Vorkommnisse in Bukarest leider abgesagt. 


Bei der Arbeit werden zur Zeit sämtliche Vorbereitungen für Weihnachten getroffen. Es werden Geschenke verpackt, Schuhkartons mit Geschenken aus Deutschland an die verschiedenen Ortschaften verteilt, Weihnachtsdekoration gebastelt, etc...
Am Freitag wurden die Kinder aus Bontida, mit denen ich anfangs hier in Rumänien gearbeitet hatte, ins Kino nach Cluj eingeladen. Da mir diese Kinder unheimlich fehlen, durfte ich mit ihnen mit. Der ganze Ausflug war allerdings ein reines Chaos. In Cluj gibt es zwei große Malls mit Kinos, die sich am jeweilig entgegengesetzten Ende der Stadt befinden. Ausgemacht war, dass wir uns in der Iulius Mall treffen und so hatten wir auch schon die Karten für eine Vorstellung um 14 Uhr gekauft. Allerdings rief uns der Fahrer des Kleinbusses um kurz vor zwei an, dass er jetzt in der Polus Mall sei. Mal wieder kein Verlass auf die Leute...
Glücklicherweise ließ uns das Kino die Karten umtauschen, so dass wir mit den Kindern in die Vorstellung um 15Uhr konnten.
Obwohl der Film allen gut gefallen hatte, glaube ich, dass es für die Kinder um einiges spannender war mit der Rolltreppe und dem Aufzug zu fahren. Für manche von ihnen war es das erste Mal.
Als wir vor dem Kino warteten, meinte eines der Mädchen, dass sie sich schon so auf den Heimweg freue. Ich war ein wenig erstaunt und wollte wissen, ob sie sich nicht auf den Film freue. Sie meinte doch, aber bevor sie nach Hause fahren, müssen wir ja noch mal mit dem Aufzug fahren und dass sei so toll. So einfach kann man Kinder glücklich machen.

In zehn Tagen werde ich nach Hause fliegen und noch ein bisschen die Vorweihnachtszeit in Deutschland genießen. Bis dahin wünsche ich euch allen eine schöne Adventszeit und hoffe, dass man sich zu Weihnachten irgendwann einmal über den Weg läuft.  

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