Dieses Wochenende habe ich meine ehemalige Mitbewohnerin und ihre Familie in Rodna besucht. Rodna ist ein kleiner Ort im Norden Rumäniens und liegt in den Rodnaer Gebirgen, welche wiederum Teil der Ostkarpaten sind.
Hing ging es Freitag Mittag nach der Arbeit mit dem Zug. An das Zug fahren hier habe ich mich noch nicht gewöhnt. Ich habe immer Angst meine Station zu verpassen, zu früh auszusteigen oder die Türe nicht aufzubekommen. Hier gibt es keine Durchsagen und so muss man sich nach der Uhrzeit richten. Glücklicherweise waren meine Züge bisher immer pünktlich, sobald er mal Verspätung haben sollte, werde ich die Zugfahrt wohl vorsichtshalber direkt an der Tür verbringen.
In Rodna fühlte ich mich sehr schnell heimisch, erinnert es doch ein wenig an den Schwarzwald.
Am Samstag machten wir uns gemeinsam auf den Weg an den See Colibita. Dort angekommen, beschlossen wir spontan über Nacht zu bleiben, obwohl wir nichts anderes dabei hatten, als die Kleider, die wir trugen. Wir kamen im Cabana Sculptor unter, einer kleinen Pension direkt am See. Als die anderen das Zimmer anschauten, sprach mich der Besitzer Ioan Krestel auf Deutsch mit badischem Dialekt an. Es stellte sich heraus, dass er fünf Jahre lang in Freiburg gewohnt und gearbeitet hatte. Ioan Krestel ist Künstler und stellt einige seiner Kunstwerke auch in der Pension aus. Auf diese wies er ,mit einem für meine Ohren wohlklingenden "Guck a mol", hin.
Wir hatten ein unheimliches schönes Wochenende am See Colibita. Wir mieteten uns Ruderboote, machten ein Lagerfeuer und hörten uns die Geschichten von Ioan Krestel über seine Kunstwerke und seine Pension an. So saßen wir bis spät in die Nacht, eingewickelt in dicke Decken, zusammen.
Am Sonntag machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Rodna. Unterwegs hielten wir noch bei einem kleinen Schloss irgendwo im Nirgendwo. Gavrila Leonte Gavrilas hat sich hier einen Traum erfüllt und nur mit der Hilfe seines Bruders in den letzten zehn Jahren ein kleines Schloss gebaut. Gavrilas und seine Familie waren zu Hause und so hatten wir die Ehre, das Schloss auch von innen zu besichtigen. Während das Schloss von außen schon fertig ist, muss innen noch einiges gemacht werden.
Unsere letzte Station, bevor wir zum Grillen in Rodna erwartet wurden, war das Hotel Castel Dracula. Im Keller des Schlosses kann man das Grab von Dracula besichtigen.
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