Mein zweiter Besuch ist nun auch schon wieder weg. Zwei Freundinnen waren hier bei mir in Cluj. Wir haben unsere gemeinsame Zeit gleich einmal mit einem Abenteuer begonnen. Ich habe die Beiden mit dem Auto vom Flughafen abgeholt und unser Ziel waren die Eishöhlen von Sacrisoara. Im Endeffekt kamen wir allerdings nie dort an und ich wurde wieder einmal davon überzeugt, keinem Navi zu vertrauen. Hier in Rumänien sind immer noch einige Straßen nicht asphaltiert, diese werden im Navigationsgerät allerdings nicht besonders gekennzeichnet, da sie als offizielle Straßen durchgehen. Nachdem wir also schon eine Stunde auf solch einer Straße unterwegs waren, wurden die Wasserlöcher immer größer und als die Straße dann so aussah, beschlossen wir, dass wir das unserem Opel Corsa nicht zumuten können und wir mussten wohl oder übel umkehren.
Auf dem Rückweg trafen wir auf Wanderer aus Belgien, die ganz froh waren, dass wir sie ein Stück mitnehmen konnten, da auch sie keine Lust mehr auf Schotterstraßen hatten. Das mit dem Eishöhlen war leider nichts, aber wir haben eine gute Tat vollbracht und bekamen eine tolle Landschaft zu sehen. Und wer erinnert sich in zehn Jahren noch an die Eishöhlen? Wohingegen wir diesen Roadtrip wohl nicht so schnell vergessen werden.
Über das Wochenende vom 30. Juli bis zum 2. August fand hier in Cluj das UNTOLD Festival statt, für das wir Tickets hatten. Sämtliche Hostels waren ausgebucht, die Zimmer im Studentenwohnheim wurden vermietet und bei mir hinterm Haus wurde ein Campingplatz eingerichtet. Der muss allerdings auch überfüllt gewesen sein, schliefen doch einige Leute einfach so mit ihren Schlafsäcken im danebenliegenden Park.
Was macht man nicht alles für David Guetta, Avicii und Armin van Buuren. Wir waren froh, dass wir unser festes Dach über dem Kopf hatten. Meine ehemalige Mitbewohnerin schlief über das Wochenende auch wieder in der Wohnung und begleitete uns auch zu den Konzerten. Neben den Weltbekanntheiten und rumänischen Gruppen, waren auch einige Deutsche am Start, wie zum Beispiel ATB, Gentleman oder Boney M.
Ein weiterer kleiner Ausflug führte uns nach Alba Iulia, dieses Mal problemlos. Dort gibt es die sternförmige Festung Alba Carolina zu sehen, die sternförmig und im Vauban-Stil im 18 Jahrhundert errichtet wurde. Sie diente den Habsburgern zur Abwehr gegen das Osmanische Reich. Bei einem Abendspaziergang erkundeten wir die Festung und fühlten uns durch die warme Abendluft fast wie in Italien, nur das Meer fehlte irgendwie.
Am nächsten Tag fuhren wir die Transalpina DN 67C, die höchste Straßen in den Karpaten. Es ist nicht überliefert, wer diese Straße gebaut hat; einer Erzählung nach von Karl II., weshalb die Straße von den Einheimischen auch als Königs Straße bezeichnet wird. Der Name wird der Transalpina definitiv gerecht, hat man doch einen königlichen Ausblick.
Meine Wohnung kam mir unheimlich leer vor, als alle wieder weg waren. Da auch der Großteil meiner Bekannten wegen den Sommerferien zur Zeit nicht in Cluj ist und ich das Wochenende nicht alleine verbringen wollte, meldete ich mich spontan bei einem Ausflug in die Schluchten von Rametului an.
Während ich in den ersten zwei/drei Monaten hier keinen wirklichen Antrieb hatte etwas zu unternehmen, hat mich jetzt wieder das Reisefieber gepackt und ich wäre am liebsten ständig unterwegs. Ende August steht die nächste kleine Reise nach Bukarest und ans schwarze Meer an, da mich weitere Freunde besuchen kommen werden. Ich freue mich jetzt schon riesig.
Zurück zu meinem spontanen Ausflug. Die Tour war von einem Reiseunternehmen hier in Cluj geplant. Zunächst schauten wir uns das Kloster Ramet an.
Anschließend ging es vier Kilometer in der prallen Sonne zu Fuß bis zum Eingang der Schlucht. Das kalte Wasser und die schattenspendenden Felsen waren folglich eine wohltuende Abkühlung.
In die Felsen waren zwar Sprossen eingelassen, so dass man sich an ihnen entlang hangeln konnte, der Großteil der Gruppe bevorzugte es aber durch das kühle Wasser zu gehen.
Auf dem Rückweg nach Cluj hielten wir noch in dem kleinen Dorf Rimetea, wo wir die älteste Wassermühle in den Apuseni Bergen sowie den Sonnenuntergang zu sehen bekamen.
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