Montag, 20. April 2015

Kapstadt und Namibia

Eigentlich hätte heute mein erster Arbeitstag sein sollen. Allerdings bekam ich heute morgen einen Anruf, dass in der Diakonie heute ein unangekündigtes "monitoring" stattfindet, an dem alle Mitarbeiter teilnehmen müssen. Deswegen wurde mein Arbeitsbeginn auf morgen verschoben. 
Ich dachte, ich nutze die Zeit, um über meinen Urlaub in Afrika zu berichten :)

Am 14.03. flog ich mit einer Freundin von München nach Kapstadt. Wir wohnten dort im Big Blue Hostel, welches nicht weit entfernt vom Stadion und der V&A Waterfront entfernt war. In die Innenstadt brauchten wir zu Fuß aber auch nur zwanzig Minuten. 
Da wir in den vier Tagen, die wir in Kapstadt zur Verfügung hatten, so viel wie möglich sehen wollten, verzichteten wir auf öffentliche Verkehrsmittel und erkundeten alles zu Fuß.
 
             
Waterfront
Stadion



Ein Ausflug zur Gefängnisinsel Robben Island stand am 16.03. auf dem Programm. Auf der Insel bekamen wir eine Führung von einem ehemaligen Gefängnisinsassen. 


Dabei wurde uns bewusst, dass unser geschichtliches Wissen über die Apartheid in Südafrika und Nelson Mandela nicht besonders groß ist.

Nelson Mandelas Zelle
Blick auf Kapstadt
Wir besuchten an diesem Tag noch das Slave Lodge Museum und streiften durch die Straßen von Kapstadt. 


Für den nächsten Tag hatten wir uns den Tafelberg vorgenommen. Getreu unserem Motto machten wir uns irgendwann nach dem Frühstück auf den Weg, mit dem Ziel von unserem Hostel bis auf den Tafelberg zu laufen. Die Richtung stimmt, allerdings standen wir irgendwann in einem Wohngebiet von wo aus es keinen Weg mehr weiter den Berg hinauf gab. Also fragten wir ein paar Architekten, die dort gerade eine Besprechung auf einer Baustelle hatten. Diese waren erst einmal schockiert, dass wir alleine als Frauen so einen weiten Weg gelaufen sind. Es war bereits 12.30 Uhr und sie meinten, dass man mindestens 5 Stunden braucht, um von der Talstation auf den Tafelberg zu laufen. Die letzte Seilbahn würde um sechs Uhr fahren und das würden wir kaum schaffen, so dass wir den ganzen Weg auch wieder runter laufen müssten. Sie schlugen uns deshalb vor zurück ins Hostel zu fahren und am nächsten Tag direkt ein Taxi zur Talstation zu nehmen.
Wir wollten uns von unserem Plan allerdings nicht abbringen lassen und fanden schließlich auch einen Weg zur Talstation. Da uns die Worte der Männer verunsichert hatten, kauften wir Tickets für die Seilbahn und gingen schlussendlich nicht zu Fuß.

Ein atemberaubender Ausblick ...

den sowohl Menschen als auch Tiere genießen :)
Als wir uns in die Schlange für die Talfahrt anstellten, kamen wir mit ein paar Leuten ins Gespräch, die uns erzählten, dass sie nur eine Stunde für die Wanderung auf den Tafelberg gebraucht hätten. Das nächste Mal wissen wir Bescheid ...
An unserem letzten Tag hatten wir eine Tour mit der Organisation Baz Bus gebucht, um ans Kap der guten Hoffnung zu kommen. Unterwegs hielten wir in Simons Town, um die Pinguinkolonie zu sehen, die dort lebt.


Im Nationalpark angekommen, bekamen wir die Möglichkeit ein Stück mit dem Fahrrad zu fahren. Unterwegs sahen wir unsere ersten Zebras.


Schließlich erreichten wir unser Ziel: Das Kap der guten Hoffnung.


Den Abend ließen wir in einem Restaurant auf der Long Street ausklingen. Den am nächsten Tag ging es mit dem Sleepliner weiter nach Windhoek. Dort kamen wir einen Tag vor dem 25. Unabhängigkeitstag an und bekamen so die Möglichkeit Horst Köhler im Zusammenhang mit 25 Jahre deutsch-namibische Freundschaft zu hören.


Wir starteten unsere zwölftägige Tour mit unserem leider nicht Allrad betriebenen Auto, um Namibia zu entdecken.

Unsere Tour führte uns zunächst in den Etosha Nationalpark. Wir hatten Glück und haben sehr viele Tiere gesehen: Elefanten, Nashörner, Löwen, Giraffen, Zebras ...



Unser Weg führte uns weiter über Twyfelfontein, wo wir Felsmalereien zu sehen bekamen, den Skeleton Coast Park und Cape Cross nach Swakopmund.




Cape Cross
Schiffswracks im Skeleton Coast Park










In Swakopmund fühlten wir uns als wären wir in Deutschland und nicht irgendwo in Afrika. Das lag nicht nur aus den vielen noch aus der Kolonialzeit stammenden Gebäuden und Straßennamen, sondern auch an der großen Anzahl an Menschen, die Deutsch sprachen. 
Wir fuhren einen Tag nach Walvis Bay, um dort mit Quads durch die Wüste zu fahren, was ein unglaublicher Adrenalinkick war. 

Von der Küste ging es wieder zurück ins Landesinnere, in die Namibwüste. Landschaftlich war das unheimlich beeindruckend. 



Den letzten Stopp machten wir in den Naukulftbergen, wo wir wandern gingen und so noch einmal die Natur genießen konnten. Wenn man gewohnt ist afrikanische Tiere nur im Zoo zu sehen, ist es eine unglaubliche Erfahrung, wenn diese auf einmal an einem Berghang über einem entlang galoppieren. 
Die letzten Tage unseres Urlaubs erholten wir uns in Windhoek. Dort bekamen wir unter anderem noch Leoparden bei einer Fütterung zu sehen. 










Unser Auto, das auch gleichzeitig unsere Schlafstätte für unsere Tour war, erwies uns gute Dienste. Wir hatten keine einzige Panne und blieben nur einmal im Sand stecken. Da wir allerdings im Voraus wussten, dass wir auf dieser Straße Schwierigkeiten mit unserem Auto bekommen könnten, hatten wir im Camp abgeklärt, wann eine Gruppe an Jeeps losfährt. Wir machten uns extra vorher auf den Weg und mussten so nur auf die Gruppe warten, die uns aus dem Sand zog. 

Unser geliebtes Auto
Oft brauchten wir in unserem Urlaub Geduld und nicht immer funktionierte alles so, wie geplant. Manchmal war es nervig, wenn man beispielsweise mit einem Eis an der Kasse anstand und dies bereits wieder in der Hand schmolz, da die Kassiererin alle Zeit der Welt hatte. 
In diesen Momenten ging uns nur eines durch den Kopf: T.I.A (This is Africa) ...
Wir lernten dies aber auch zu schätzen. Eines Abends fuhren wir an eine bereits geschlossene Tankstelle. Da wir am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang weiterfahren wollten und hierfür nicht genügend Benzin hatten, telefonierte ein vorbeifahrender Namibianer mit dem Tankwart, so dass wir eine halbe Stunde später tatsächlich unseren vollen Tank hatten.

Sowohl Namibia als auch Kapstadt haben mich unglaublich fasziniert und ich bin sicher, dass ich dort noch einmal hin zurückkehren werde. 

So, jetzt habe ich genug in Urlaubserinnerungen geschwelgt. Ich werde nun das erste Mal in meinen rumänisch Kurs gehen und schauen, ob ich bei den Anfängern mithalten kann :)

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