Donnerstag, 16. April 2015

Vertrauenssache?

Seit Montag lebe ich nun in meinem neuen Zuhause. Es liegt ein bisschen außerhalb, aber zu Fuß ist man in einer halben Stunde in der Innenstadt. Ein Einkaufsladen ist direkt um die Ecke und in zehn Minuten bin in ich in einer riesigen Shoppingmall. 
Meine Mitbewohner habe ich Dienstag kennengelernt. Ein Pärchen, das sich das zweite Zimmer teilt. Da die Mieten für Studenten relativ hoch sind, ist es hier normal zu zweit in einem Zimmer zu leben.
Die beiden sind total nett und nehmen mich überall hin mit. Sie haben immer wieder betont, dass es total mutig war, ihnen einfach die Kaution zu überweisen. All die Rumänen, denen sie das Zimmer vorher angeboten hätten, wollten die Kaution nicht geben, da sie die Befürchtung hatten, das Zimmer nicht zu bekommen und dass das Geld dann weg sei.

Diese Befürchtung hatte ich ehrlich gesagt auch. Ich habe deswegen nach der Nummer von meinem Vermieter gefragt, mit ihm telefoniert und dann einfach gehofft. In den ersten Tagen, die ich jetzt hier bin, habe ich das Gefühl bekommen, dass die Rumänen sich untereinander kein bisschen trauen. Wenn man beispielsweise sein Handyguthaben in einem offiziellen Handyshop auflädt, wartet man dort bis man sieht dass das Guthaben auf dem Handy ist. Mal schauen, ob das nur der erste Eindruck ist.

Mein Arbeitsbeginn wäre eigentlich gestern gewesen. Da die Tagesstätte in der ich arbeite wegen Ostern aber geschlossen hat, habe ich gestern nur meine Chefin in Cluj kennengelernt. Außerdem wurde mir Arbeit der Diakonie vorgestellt, welche hauptsächlich aus Pflegediensten und sozialen Kinderprogrammen besteht. 
Montag fange ich an zu arbeiten. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Meine Chefin meinte , dass Romakinder die schlimmsten Kinder sind und sehr gemein sein können. Ich habe irgendwie noch keine wirkliche Vorstellung davon wie die Roma hier leben. Dienstag war ich mit meinen Mitbewohnern in Maramures. Auf dem Weg zurück haben wir eine Romafamilie gesehen, die im Planwagen mit zwei Pferden durch das Land zieht. Sie haben einfach irgendwo am Straßenrand gecampt. So etwas kennt man von Deutschland nicht. Ich weiß zwar, dass die Sinti aus Freiburg auch gerne verreisen. Aber sie sind sesshaft und wenn sie verreisen, tun sie das im Wohnwagen.

Montag beginne ich nicht nur mit der Arbeit, sondern auch mit meinem Sprachkurs. Der nächste hätte eigentlich erst Mitte Mai begonnen. Da ich in Freiburg bereits einen A1.1 Kurs gemacht habe, darf ich Montag in den bereits gestarteten Kurs reinschnuppern und wenn ich gut mitkomme auch weiter dort mitmachen.

Cluj von oben :)


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