Auch hier ist der Sommer nun angekommen und bei der Arbeit freuen sich schon alle auf die bevorstehenden Sommerferien. Letztes Wochenende hatten wir unser Pfingstwochenende, also eine Woche später als in Deutschland, und somit den Montag frei. Da alle, die ich hier in Cluj kenne, das Wochenende bei ihrer Familie oder sonstwo verbracht haben, habe ich die Zeit zum Wandern genutzt und eine Stadtführung hier in Cluj gemacht.
Ich war in der Klausenburger Heuwiesen oder Fânațele Clujului wurde bereits im Jahr 1932 das erste Mal als Naturschutzgebiet ausgeschrieben und gehört somit zu einem der ältesten in Europa. Von der Stadt aus braucht man gut eineinhalb Stunden zu Fuß dorthin.
Mit dem Bus zu fahren, wäre natürlich auch eine Möglichkeit gewesen. |
Unterwegs hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt und bekommt von der Natur auch schon einiges geboten.
Im Naturschutzgebiet angekommen, gibt es verschiedene Rundwege. Da es so unglaublich heiß war an diesem Tag, habe ich den kürzesten mit einer Dauer von einer Stunde gewählt.
Zur Zeit ist im Fânațele Clujului alles in voller Blüte:
Um etwas über mein derzeitiges Zuhause zu lernen, habe ich an einer der kostenlosen Stadtführungen teilgenommen, die jeden Abend stattfinden. Es war richtig interessant, aber besonders eine Erzählung ist mir in Erinnerung geblieben.
Wir haben das Geburtshaus von Matthias Corvinus besichtigt, ein bedeutende König von Ungarn und Herzog von Österreich.
Und die Stadtführerin fragt uns, ob uns etwas an dem Haus auffiele. Sie wollte uns auf die fünf Schornsteine hinweisen. Die Mutter von Matthias Corvinus gebar ihren Sohn auf der Reise zu ihrem Mann in einem Hotel, das einem Deutschen gehörte. Als bedeutender Mann befreite Matthias Corvinus seinen Geburtsort von den Steuerzahlungen. Natürlich baut man ein Haus nicht mit fünf Schornsteinen. Das Hotel befand sich nur im mittleren Teil des Hauses, man kann die Abgrenzungen noch sehen. Auf der linken Seite sind es die Mauersteine, welche in die Wand eingelassen sind und auf der rechten Seite kann man einen leichten Strich links von dem untersten Schornstein erahnen.
Wenn man etwas umsonst bekommt, muss man das natürlich auch ausnutzen. Die Häuser, die links und rechts an das Hotel angrenzten, wurden gekauft und das Haus somit vergrößert. Da es ja immer noch das Geburtshaus von Matthias Corvinus war, mussten auch jetzt keine Steuern gezahlt werden, obwohl das Haus deutlich größer war. Ich bin mir sicher, der Deutsche dem dieses Hotel gehörte, war ein Schwabe :)
Bei der Arbeit hatte ich diese Woche noch ein Gespräch, von dem ich euch erzählen wollte. Wir saßen mit den Kindern beim Essen und das Gespräch drehte sich natürlich um Essen. Ein 10-jähriger Junge stellte dann die Frage, ob die anderen Kinder schon einmal in ihrem Leben Hamburger gegessen hätten. Er selbst hatte bereits vier Stück verzehrt und war darauf sehr stolz.
Wenn ich mir überlege, wie viele Hamburger ich schon in meinem Leben gegessen haben...
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